
Novilleros
Málaga in Südspanien. Die Arena am Plaza de toros de La Malagueta von 1874 ist eine der größten des Stierkampflandes. Abends finden hier Konzerte oder traditionelle Stierkämpfe statt. Tagsüber trainieren hier die Jungstierkämpfer für den blutigen Kampf, der sie zu etwas Besonderem in der spanischen Gesellschaft werden lässt.

Novilleros
Matadores de Toros sind in Spanien hoch angesehen – ein Traumberuf vieler junger Männer und Frauen. Obwohl man in Spanien seinen ersten öffentlichen Kampf erst mit 16 Jahren
antreten darf, fangen sie früh an zu trainieren.

Novilleros
Die einstudierten Bewegungsabläufe sind für die Stierkämpfer überlebenswichtig. Das Führen der Muleta, dem scharlachroten Tuch, zusammen mit der Espada, dem Degen, wird wieder und wieder geübt.

Novilleros
Der Stierkampf zählt zu einer jahrhunderte alten Tradition, die sich bis heute kaum verändert hat.

Novilleros
Als Matadores de novillos, kurz Novilleros, werden Jungstierkämpfer bezeichnet, die sich noch in der Ausbildung befinden.

Novilleros
Nur wer seinen Körper so gut unter Kontrolle hat wie die erlernten tänzerischen Bewegungen, kann im Kampf den Stier besiegen.

Novilleros
Ziel jedes Novilleros ist die Alternativa: die offizielle Prüfung,
bei der sie zum Matador de Toros ernannt werden.

Novilleros
Um die Alternativa antreten zu können, muss jeder Novillero bereits mindestens gegen zwei Dutzend Jungstiere gekämpft und sie getötet haben. Wann der Jungstierkämpfer bereit ist, die
Prüfung anzutreten, bestimmt am Ende der Trainer.

Novilleros
Das erste Drittel des Kampfes schwingt der Torero die Capa. Das Tier reagiert nicht auf die Farbe, sondern auf die Bewegungen des Tuches. Der Kämpfer tritt deshalb nah an den Stier heran. Die Bewegung muss gelernt sein, um den Stier zu führen.

Novilleros
Am Ende des Kampfes nutzt der Torero noch einmal seine letzten Kräfte. Mit der Muleta verführt er den Stier, den Kopf zu senken, um mit dem letzten Stich mitten ins Herz zu treffen.

Novilleros
Trainiert wird mitunter mehrmals in der Woche. Das große Ziel vieler Novilleros ist es, den eigenen Lebensunterhalt als
Matador zu verdienen.

Novilleros
Die Stiere werden speziell für den Kampf gezüchtet. Ihr Stammbaum reicht oft Jahrzehnte zurück. Ihre wenigen Lebensjahre verbringen sie auf dem weitläufigen Land traditionsschwangerer Züchter. Der Kontakt zum Menschen wird möglichst gering gehalten.

Novilleros
Ein junger Torero im Parque del Alamillo, Sevilla, während einer morgendlichen Trainingseinheit.

Novilleros
Übernimmt ein Torero während des Trainings die Rolle des Stieres, tut er das mit Leib und Seele. Das Scharren der Füße und aggressives Schnaufen gehören ebenso dazu wie unkalkulierbar störrische Bewegungen. Der Torero wird zu einem knapp 600 Kilo schweren Koloss.

Novilleros
Die starke Haltung ist selbst jungen Novilleros schon in Fleisch und Blut übergegangen.

Novilleros
Steht keine Trainingshalle zur Verfügung, werden öffentliche Parks, Plätze oder der private Hinterhof zur Arena. Die tänzerischen Techniken, mit denen der Stier geführt wird, sind Jahrhunderte alt und werden von ehemaligen Matadores de Toros an die Novilleros weiter getragen.

Novilleros
Es ist der Tanz zwischen Licht und Dunkelheit, Leben und Tod, Gut gegen Böse, der viele Menschen in die Arena treibt.
Der Kampf ist ambivalent: Die Stierkämpfer sind stark religiös und gleichzeitig getrieben von der Macht über den Tod. Die immer wiederkehrende Gefahr zu sterben lässt sie das eigene Leben intensiver spüren. Respekt und Achtung vor dem Stier stehen dabei an oberster Stelle.

Novilleros
Der Todesstoß in das Herz des Stieres muss sauber ausgeführt werden. Nur so kann das Tier schnell und leidlos sterben.

Novilleros
Martín de la Jara, ein kleines Dorf im Süden Spaniens und die Heimat des Jungstierkämpfers Pedro José Aguilar. So wie er kommen viele angehende Stierkämpfer eher aus den ländlichen Gegenden des Landes.

Novilleros
Vor dem Kampf präsentiert der 21-jährige Pedro José Aguilar stolz die Tiere, gegen die er am Abend antritt.

Novilleros
In den Stunden vor dem Kampf kommen oft enge Freunde und die Familie in das Hotelzimmer, welches sich in der Nähe der Stierkampfarena befindet. Der persönliche Altar ist für die stark religiösen Toreros unersetzlich.

Novilleros
In der Montera, der schwarzen Kopfbedeckung eines Toreros, bewahrt jeder Stierkämpfer Fotos Heiliger und geliebter Menschen auf, wie hier die Virgen de la Esperanza.

Novilleros
Die Verbindung zu Gott, zum Licht, ist für jeden Stierkämpfer essenziell. Selbst kurz vor dem Kampf treten sie in der kleinen Arena Kapelle noch einmal vor den Altar um zu beten.

Novilleros
Wie eine zweite Haut muss sich die Tracht über den Körper des Toreros legen.

Novilleros
Das Anlegen der Traje de luces, dem Lichtanzug, ist allein
nahezu unmöglich. Ein Helfer aus dem eigenen Trainerkreis hilft Pedro in die Tracht.

Novilleros
Während der zeremoniellen Einkleidung wird kaum gesprochen. Innere Ruhe und Konzentration strahlt Pedro nach außen. Die Anspannung ist spürbar.

Novilleros
Das akkurate Erscheinungsbild ist ein ebenso wichtiger Bestandteil wie die aufwendig maßgeschneiderte Kleidung.

Novilleros
Wie eine Rüstung trägt Pedro die Traje de luces, die oft mehrere Tausend Euro kostet.

Novilleros
Die Novilladas sind Kämpfe speziell für junge Toreros. Hier messen sich die Novilleros mit Jungstieren, die maximal drei Jahre alt sind. Besonders der Tourismus profitiert von der alten Stierkampftradition. Ein Milliardengeschäft für die spanische Wirtschaft.

Novilleros
Am Hintereingang des Plaza de Toros de la Maestranza, der Stierkampfarena in Sevilla, warten Fans und Anhänger. Bereits Jungstierkämpfer werden mitunter gefeiert wie Popstars.

Novilleros
Vor dem Kampf widmet der Torero den Tod des Stieres seinem Publikum. Dafür hebt er die Montera und wirft sie anschließend hinter sich in den Sand. Zeigt die Öffnung nach unten, symbolisiert dies Glück.

Novilleros
Zur Schwächung der Schultermuskulatur werden mehrere Banderillas – lange Stäbe mit Stahlspitzen – in den Rücken des Tieres gestoßen. Solang der Torero das Führungstuch trägt, hat er die Macht über den Stier. Erst wenn der Koloss dem Torero das Tuch entreißt, sind sich die beiden Kämpfer ebenbürtig. Um die Gefahr für den Torero zu mindern, lenken die Hilfstoreros des Tier mit Ihrer Capa jedoch sofort ab.

Novilleros
Die ständige Konfrontation mit dem Tod lässt den Adrenalinspiegel in die Höhe schießen.

Novilleros
Je präziser, waghalsiger und näher der Stier am eigenen Leib vorbeiführt wird, desto höher die Beliebtheit beim Publikum. Hier zeigen sich die jahrelang trainierten tänzerischen Fähigkeiten. Der finale Stich mit der Espada zwischen die Schulterblätter direkt ins Herz, gelingt gerade den Novilleros selten beim ersten Versuch.

Novilleros
Ist die Espada im Herzen platziert, ist der Stier nicht sofort Tod. In seiner Benommenheit wird er an den Rand getrieben und durch abwechselnd rhythmische Bewegungen mit der Capa paralysiert. Folgend versetzt der Torero dem Tier den Todesstoß: mit einem zweiten Degen durchtrennt er am Hals das
Rückenmark.

Novilleros
Empfindet das Publikum den Kampf als herausragend, schwingt es ein weißes Tuch. Anhand dieser Reaktion entscheidet der Präsident der Arena über die Auszeichnung des Toreros.
Die höchste und seltenste Ehrung ist, mit abgeschnittenem Schwanz und Ohr des Stieres durch das Haupttor der Arena nach draußen zu stolzieren.

Novilleros
Zügig nach jedem Kampf wird der Stier an Ketten aus der Arena geschafft und vorab in einem großen Bogen zur Schau gestellt. Die Überreste des getöteten Stieres werden unter anderem zu lokalen Spezialitäten weiter verarbeitet.

Novilleros
Katalonien hat 2012 als erste Region die uralte Tradition verboten. Auch in anderen Teilen Spaniens werden Kulturgelder nicht mehr in den Stierkampf investiert.
Das Verbot wurde im Oktober 2016 wieder aufgehoben.






































Novilleros
Málaga in Südspanien. Die Arena am Plaza de toros de La Malagueta von 1874 ist eine der größten des Stierkampflandes. Abends finden hier Konzerte oder traditionelle Stierkämpfe statt. Tagsüber trainieren hier die Jungstierkämpfer für den blutigen Kampf, der sie zu etwas Besonderem in der spanischen Gesellschaft werden lässt.
Novilleros
Matadores de Toros sind in Spanien hoch angesehen – ein Traumberuf vieler junger Männer und Frauen. Obwohl man in Spanien seinen ersten öffentlichen Kampf erst mit 16 Jahren
antreten darf, fangen sie früh an zu trainieren.
Novilleros
Die einstudierten Bewegungsabläufe sind für die Stierkämpfer überlebenswichtig. Das Führen der Muleta, dem scharlachroten Tuch, zusammen mit der Espada, dem Degen, wird wieder und wieder geübt.
Novilleros
Der Stierkampf zählt zu einer jahrhunderte alten Tradition, die sich bis heute kaum verändert hat.
Novilleros
Als Matadores de novillos, kurz Novilleros, werden Jungstierkämpfer bezeichnet, die sich noch in der Ausbildung befinden.
Novilleros
Nur wer seinen Körper so gut unter Kontrolle hat wie die erlernten tänzerischen Bewegungen, kann im Kampf den Stier besiegen.
Novilleros
Ziel jedes Novilleros ist die Alternativa: die offizielle Prüfung,
bei der sie zum Matador de Toros ernannt werden.
Novilleros
Um die Alternativa antreten zu können, muss jeder Novillero bereits mindestens gegen zwei Dutzend Jungstiere gekämpft und sie getötet haben. Wann der Jungstierkämpfer bereit ist, die
Prüfung anzutreten, bestimmt am Ende der Trainer.
Novilleros
Das erste Drittel des Kampfes schwingt der Torero die Capa. Das Tier reagiert nicht auf die Farbe, sondern auf die Bewegungen des Tuches. Der Kämpfer tritt deshalb nah an den Stier heran. Die Bewegung muss gelernt sein, um den Stier zu führen.
Novilleros
Am Ende des Kampfes nutzt der Torero noch einmal seine letzten Kräfte. Mit der Muleta verführt er den Stier, den Kopf zu senken, um mit dem letzten Stich mitten ins Herz zu treffen.
Novilleros
Trainiert wird mitunter mehrmals in der Woche. Das große Ziel vieler Novilleros ist es, den eigenen Lebensunterhalt als
Matador zu verdienen.
Novilleros
Die Stiere werden speziell für den Kampf gezüchtet. Ihr Stammbaum reicht oft Jahrzehnte zurück. Ihre wenigen Lebensjahre verbringen sie auf dem weitläufigen Land traditionsschwangerer Züchter. Der Kontakt zum Menschen wird möglichst gering gehalten.
Novilleros
Ein junger Torero im Parque del Alamillo, Sevilla, während einer morgendlichen Trainingseinheit.
Novilleros
Übernimmt ein Torero während des Trainings die Rolle des Stieres, tut er das mit Leib und Seele. Das Scharren der Füße und aggressives Schnaufen gehören ebenso dazu wie unkalkulierbar störrische Bewegungen. Der Torero wird zu einem knapp 600 Kilo schweren Koloss.
Novilleros
Die starke Haltung ist selbst jungen Novilleros schon in Fleisch und Blut übergegangen.
Novilleros
Steht keine Trainingshalle zur Verfügung, werden öffentliche Parks, Plätze oder der private Hinterhof zur Arena. Die tänzerischen Techniken, mit denen der Stier geführt wird, sind Jahrhunderte alt und werden von ehemaligen Matadores de Toros an die Novilleros weiter getragen.
Novilleros
Es ist der Tanz zwischen Licht und Dunkelheit, Leben und Tod, Gut gegen Böse, der viele Menschen in die Arena treibt.
Der Kampf ist ambivalent: Die Stierkämpfer sind stark religiös und gleichzeitig getrieben von der Macht über den Tod. Die immer wiederkehrende Gefahr zu sterben lässt sie das eigene Leben intensiver spüren. Respekt und Achtung vor dem Stier stehen dabei an oberster Stelle.
Novilleros
Der Todesstoß in das Herz des Stieres muss sauber ausgeführt werden. Nur so kann das Tier schnell und leidlos sterben.
Novilleros
Martín de la Jara, ein kleines Dorf im Süden Spaniens und die Heimat des Jungstierkämpfers Pedro José Aguilar. So wie er kommen viele angehende Stierkämpfer eher aus den ländlichen Gegenden des Landes.
Novilleros
Vor dem Kampf präsentiert der 21-jährige Pedro José Aguilar stolz die Tiere, gegen die er am Abend antritt.
Novilleros
In den Stunden vor dem Kampf kommen oft enge Freunde und die Familie in das Hotelzimmer, welches sich in der Nähe der Stierkampfarena befindet. Der persönliche Altar ist für die stark religiösen Toreros unersetzlich.
Novilleros
In der Montera, der schwarzen Kopfbedeckung eines Toreros, bewahrt jeder Stierkämpfer Fotos Heiliger und geliebter Menschen auf, wie hier die Virgen de la Esperanza.
Novilleros
Die Verbindung zu Gott, zum Licht, ist für jeden Stierkämpfer essenziell. Selbst kurz vor dem Kampf treten sie in der kleinen Arena Kapelle noch einmal vor den Altar um zu beten.
Novilleros
Wie eine zweite Haut muss sich die Tracht über den Körper des Toreros legen.
Novilleros
Das Anlegen der Traje de luces, dem Lichtanzug, ist allein
nahezu unmöglich. Ein Helfer aus dem eigenen Trainerkreis hilft Pedro in die Tracht.
Novilleros
Während der zeremoniellen Einkleidung wird kaum gesprochen. Innere Ruhe und Konzentration strahlt Pedro nach außen. Die Anspannung ist spürbar.
Novilleros
Das akkurate Erscheinungsbild ist ein ebenso wichtiger Bestandteil wie die aufwendig maßgeschneiderte Kleidung.
Novilleros
Wie eine Rüstung trägt Pedro die Traje de luces, die oft mehrere Tausend Euro kostet.
Novilleros
Die Novilladas sind Kämpfe speziell für junge Toreros. Hier messen sich die Novilleros mit Jungstieren, die maximal drei Jahre alt sind. Besonders der Tourismus profitiert von der alten Stierkampftradition. Ein Milliardengeschäft für die spanische Wirtschaft.
Novilleros
Am Hintereingang des Plaza de Toros de la Maestranza, der Stierkampfarena in Sevilla, warten Fans und Anhänger. Bereits Jungstierkämpfer werden mitunter gefeiert wie Popstars.
Novilleros
Vor dem Kampf widmet der Torero den Tod des Stieres seinem Publikum. Dafür hebt er die Montera und wirft sie anschließend hinter sich in den Sand. Zeigt die Öffnung nach unten, symbolisiert dies Glück.
Novilleros
Zur Schwächung der Schultermuskulatur werden mehrere Banderillas – lange Stäbe mit Stahlspitzen – in den Rücken des Tieres gestoßen. Solang der Torero das Führungstuch trägt, hat er die Macht über den Stier. Erst wenn der Koloss dem Torero das Tuch entreißt, sind sich die beiden Kämpfer ebenbürtig. Um die Gefahr für den Torero zu mindern, lenken die Hilfstoreros des Tier mit Ihrer Capa jedoch sofort ab.
Novilleros
Die ständige Konfrontation mit dem Tod lässt den Adrenalinspiegel in die Höhe schießen.
Novilleros
Je präziser, waghalsiger und näher der Stier am eigenen Leib vorbeiführt wird, desto höher die Beliebtheit beim Publikum. Hier zeigen sich die jahrelang trainierten tänzerischen Fähigkeiten. Der finale Stich mit der Espada zwischen die Schulterblätter direkt ins Herz, gelingt gerade den Novilleros selten beim ersten Versuch.
Novilleros
Ist die Espada im Herzen platziert, ist der Stier nicht sofort Tod. In seiner Benommenheit wird er an den Rand getrieben und durch abwechselnd rhythmische Bewegungen mit der Capa paralysiert. Folgend versetzt der Torero dem Tier den Todesstoß: mit einem zweiten Degen durchtrennt er am Hals das
Rückenmark.
Novilleros
Empfindet das Publikum den Kampf als herausragend, schwingt es ein weißes Tuch. Anhand dieser Reaktion entscheidet der Präsident der Arena über die Auszeichnung des Toreros.
Die höchste und seltenste Ehrung ist, mit abgeschnittenem Schwanz und Ohr des Stieres durch das Haupttor der Arena nach draußen zu stolzieren.
Novilleros
Zügig nach jedem Kampf wird der Stier an Ketten aus der Arena geschafft und vorab in einem großen Bogen zur Schau gestellt. Die Überreste des getöteten Stieres werden unter anderem zu lokalen Spezialitäten weiter verarbeitet.
Novilleros
Katalonien hat 2012 als erste Region die uralte Tradition verboten. Auch in anderen Teilen Spaniens werden Kulturgelder nicht mehr in den Stierkampf investiert.
Das Verbot wurde im Oktober 2016 wieder aufgehoben.